Stresshormone, Adrenalin und Cortisol, haben eine berauschende Wirkung und fördern, dass der Hund ein sich selbst belohnendes Verhalten kultiviert – das heißt ganz einfach: Er jagt oder verscheucht den Postboten und durch die ausgeschütteten Hormone fühlt er sich danach wie Graf Koks höchstpersönlich. Jeder, der bereits einmal Achterbahn gefahren, oder Bungee- Jumping betrieben hat, weiß, wie beflügelt man sich danach fühlt. Unsere körpereigenen Drogen, die Hormone, unterscheiden sich nur Minimal von künstlichen Drogen und versetzen uns in einen Rauschzustand. Und diesen Rausch besorgt sich der Hund bei jeder Aufregung immer wieder.
Das Resultat ist ein Individuum, das sich nie richtig entspannen kann. Ebenso bekommt der Hund ein heftiges und starkes Temperament und ist leicht reizbar. (Anders Hallgren: Hundeprobleme, Problemhunde)
Wenn wir unsere Hunde also ständig Stress aussetzen, passt sich die Nebenniere, die Produktionsstätte der Stresshormone, an den erhöhten Hormonbedarf an und vergrößert sich. Das Erregungslevel kann dann nicht mehr auf ein normales Niveau reduziert werden.
Und ein Hundetrainer kann jetzt jede Menge Geld an ihnen verdienen, wenn sie versuchen Ihren Hund durch noch mehr Aktion ruhig zu bekommen. Und je mehr sie tun um ihn auszulasten, desto größer wird seine Belastung, sowohl psychischer, als auch physischer Natur.
Also was braucht Ihr Hund? Einen Rudelführer, der die Bedürfnisse seiner Rudelfamilie deckt und die Konflikte löst, um für Sicherheit zu sorgen. Und was Konflikte für Hunde sind, dürfen wir nicht aus menschlicher Sicht betrachten, sondern aus Raubtiersicht .
Ein Hund hat dieselben Konflikte wie ein Wolf, lebt allerdings nicht in der Welt des Wolfes, in der es keine Nachbarn, ständiges Aufeinandertreffen mit anderen Rudeln oder Isolation gibt.
Und durch den Dauerstress dem unsere Hunde heutzutage ausgesetzt sind, wird die Gesundheit des Hundes gefährdet. Aber da geht es den Hunden wie den Menschen – Stress macht sie krank. Die Lebenserwartung eines buddhistischen Mönches übersteigt die eines Börsenmaklers natürlich um Längen. Doch Ihr Hund bekommt seinen Job durch Ihr Verhalten zugewiesen und sucht ihn sich nicht frei aus. Lösen Sie die Konflikte Ihres besten Freundes und geben Sie ihm die Ruhe die er braucht und er dankt es Ihnen, in dem er ein souveräner und ausgeglichener Begleiter ist, der bis zum Ende seines langen Lebens gesund bleibt.