Hilfe! Mein Hund hat mich angeknurrt – was nun?
Ihr Liebling hat Sie angeknurrt und Sie sind wahrscheinlich sehr schockiert. Es sieht äußerst bedrohlich aus, wenn man diese riesigen Raubtierzähnegezeigtbekommt.Im ersten Moment geht eine Menge Vertrauen verloren.
Aber Bitte widerstehen Sie der Versuchung: Bestrafen Sie nie ein Knurren!!!
Ihr haariges Familienmitglied warnt sie gerade, weil er sie nicht beißen möchte!
Bestrafen Sie das Knurren, wird Ihr Hund in der nächsten Konfliktsituation schnappen, um seinen Unmut mitzuteilen. Bestrafen Sie auch das, bleibt Ihm nur noch der Biss.
Hunde sind uns, bezüglich ihrer Reflexe, weit überlegen. Kein Hochleistungssportler wäre schnell genug seine Hand weg zu ziehen, um sich vor einem Biss zu schützen. Sind Sie nicht verletzt, wollte der Hund sie nicht verletzen.
Meiner Meinung nach hat auch ein Hund das Recht mitzuteilen, wenn ihm etwas nicht passt – „Stopp“ oder „nein“ zu sagen und das geht nur in seiner Sprache. Schauen Sie in welcher Situation der Hund geknurrt hat und ändern Sie diese vorläufig. Zukünftig können Sie die Lage trainieren, um das Konfliktpotential zu beseitigen. Beheben Sie unbedingt die Ursache für das Knurren, es ist nämlich nur das Symptom eines Problems. Wie helfen Ihnen gerne eine Strategie zu entwickeln, die Ursache zu finden und zu beseitigen.
Übrigens hat Ihr Hund vor dem Knurren schon in anderer Form seinen Unmut körpersprachlich mitgeteilt – sie haben Ihn nur nicht erhört. Bilden Sie sich in der Hundesprache, um ein besseres Verständnis zu erreichen. Ich habe schon so viele gelenkranke Hunde gesehen, die sich unter Schmerzen für ihren Meschen auf Kommando hinlegen, ohne dass hin geschaut welchen Leidensdruck der Vierbeiner hat. Und wenn es dann irgendwann nicht mehr geht und sie ihren Unmut dann durch Knurren mitteilen, dann gibt es einen auf die Mütze. Für mich ist es immer wieder ein Wunder was Hunde uns alles verzeihen und uns trotz unserer Kontrollzwänge noch lieben.
Ein Hund darf nicht knurren? Sind Sie denn immer nur nett? Stellen Sie sich vor jemand befiehlt Ihnen, Sie dürfen ab heute nur noch nett und freundlich sein. Wie lange werden Sie brauchen, bis Sie explodieren?
Zu meiner eigenen Erfahrung:
Ich freue mich, dass mein Hund genug Vertrauen zu mir hat mir zu zeigen, wenn er etwas nicht möchte. Das war einmal anders: Ich habe ihm „Platz“ befohlen und er hat solch einen Gehorsam an den Tag gelegt, dass er sich in einen Hundehaufen fallen lies. Er stand nicht auf, obwohl ihm bestimmt danach war. Ab diesem Zeitpunk fing ich an umzudenken. Heute haben wir, einiges an Umdenken sei Dank, solch eine gute Beziehung, dass mein Hund sich traut mir zu „widersprechen“. Er hört auf mich, weil ich er mir vertraut und nicht weil er mich und meine Strafe fürchtet.